Martin Seligman, der Begründer der Positiven Psychologie hat eine Vielzahl von Konzepten entwickelt. Ich erwähne hier zwei Wesentliche davon.
Zuerst die erlernte Hilflosigkeit, die besagt dass Menschen, die negative Erfahrungen gemacht haben die Überzeugung entwickeln, die eigene Lebenssituation nicht zum Besseren verändern zu können und darüber hinaus auch noch denken, selber die Schuld dafür zu tragen. Dieses Konzept lässt sich auch zur Erklärung von Depression heranziehen.
Den Gegenpol zur erlernten Hilflosigkeit bildet der erlernte Optimismus. Ja, das gibt es auch! Optimismus lässt sich lernen! – Eine gute Nachricht in Zeiten wie diesen.
Was unterscheidet Optimisten von Pessimisten? Fragt man den amerikanischen Professor Seligman lernt man, dass Optimisten die Ursache für angenehme Ereignisse und Erfolge eher sich selbst zuschreiben. Unangenehme Ereignisse sehen Optimisten eher durch die situationsbedingten Umständen bedingt. Seine Formel für ein geglücktes Leben heißt PERMA und besteht aus:
Positive Emotionen: Das bedeutet konkret ein regelmäßiges Erleben von Dankbarkeit, Genuss und Zuneigung und eben das optimistische in die Zukunft blicken.
Engagement: Wenn Menschen ihre Stärken leben und einsetzen können, werden sie zufriedener und gehen in ihren Aktivitäten auf. Sie können sich als Teil eines größeren Ganzen erleben.
Relationship: Gute Beziehungen, zu einer Gruppe gehören, tiefe Freundschaften, romantische Partnerschaften, in einer funktionierenden Familie eingebettet sein und die Stärke der Bindungsfähigkeit und der liebenden Zuwendung Anderen gegenüber ist ein Teil der Glücksformel.
Meaning: Einen Sinn im Leben finden, sinnhaftes Tun – über die eigene Existenz hinaus, ist ein weiterer Glücksfaktor.
Aims/Achievement/Accomplishment: Das A steht für Ziele und das Erreichen derselben. Es geht um kleine und große Ziele, die, wenn sie erreicht werden, das Selbstwertgefühl steigern und Zufriedenheit entstehen lassen (Vorsicht: Nur dann, wenn nicht unmittelbar nach Erreichen sofort das nächste Ziel gesteckt wird!).
Kritiker der positiven Psychologie prangern den „gute-Laune-Zwang“ an und den Versuch, Menschen umzuprogrammieren.
In meiner psychotherapeutischen Praxis habe ich aber schon die Erfahrung gemacht, dass sich die Perma-Formel gut eignet, um Menschen zu helfen, ihrer Lebenszufriedenheit ein Stück näher zu kommen.