… durch Konflikte und Streit über die richtigen Wege in die Zukunft.

… für eine nachhaltigere Klimapolitik

Als Psychotherapeutin bin ich oft sehr weit weg von der Welt, im zeitlosen Raum der Therapiestunde mit meiner Klientin oder meinem Klienten. Wir versuchen Lösungswege zu finden, die Leidenszustände verringern und neue Möglichkeitsräume herstellen. Es geht um das Individuum, dem Menschen, der vor mir sitzt, es geht aber auch um die Systeme (Beziehungen, Familie, Arbeitsplatz usw.), in denen sich dieser Mensch bewegt. Und da kommt dann auch wieder die Welt ins Spiel. Genauso in den Supervisionsprozessen: Es geht nicht nur um Helfer oder Helferin und Hilfesuchenden, es geht um das System, in dem sich das ganze abspielt, die Arbeitswelt, die Politik, letztendlich der Gesellschaft, der Welt.

Und was hat jetzt wieder der Klimawandel mit dem Leidenszustand Einzelner zu tun? Schon auch was, denke ich. Diese Passivität, dieses Lamentieren: Dass nichts geschieht von oben, dass es ja nicht reicht, wenn ein paar Hanseln was machen, dass ja Zeit und Einfluss fehlt und dass all diese Beschreibungen die eigene Handlungsunfähigkeit unterstreichen und verstärken. Und was möchte ich als Psychotherapeutin in Menschen anregen: Handlungsfähigkeit, raus aus der Passivität, raus aus der Opferhaltung, raus aus der selbsterfüllenden Prophezeihung, dass sich nichts bewegt, … . Und die gewonnene Handlungsfähigkeit schafft dann tatsächliche Möglichkeiten in allen Lebensbereichen und in den Beziehungen. Man kann sie nutzen, für Diskussionen, für das Austragen von Konflikten, für das Tätig werden, für das Mitformen von Zukunft. Das fördert auch die psychische Gesundheit, mit Sicherheit.

Der Ökonom Fred Luks schreibt im heutigen Standard im „Kommentar der Anderen“ über die richtigen Wege in die Zukunft  in puncto Klimawandel. Er sagt : „Der Klimawandel wird nicht durch „magischen Wandel“ und „grüne Wunder“ (Anmerkung: wie es die Zukunftsforscher Horx und Dettling erhoffen) verhindert werden, sondern durch gesellschaftliche Aushandlungsprozesse, Konflikte und Streit über die richtigen Wege in die Zukunft. Nachhaltigkeit muss auch dahin gehen, wo’s wehtut. Nur dann werden wir Fortschritt, Zukunftsfähigkeit und Schönheit zusammenbringen. Wetten?“ 

Dazu braucht es handlungsfähige Menschen, die in Beziehung gehen können und wollen. Psychotherapie kann dabei Unterstützung sein, sich vom eigenen System in größere Systeme gedanklich und in Taten zu bewegen. Man muss nur damit anfangen und aus dem eigenen System rauskommen. Wetten!?

Neues aus meiner Praxis

Ab März 2019 wird meine Kollegin Barbara Schusterbauer als Untermieterin in meiner Praxis arbeiten.

Das ist die logische Konsequenz aus meinem Vorhaben, 2019 mehr zur Klimawende beizutragen. Ich will für mich die Ausrede, ökologisch leben kann ich mir zeitlich nicht leisten, nicht mehr gelten lassen. Ich befasse mich schon einige Zeit mehr theoretisch als praktisch mit dem Thema Klimaveränderung und Verteilungsgerechtigkeit. Als naturwissenschaftlich orientierte Menschin glaube ich den Worten der Klimaforscher. Eine davon, die Österreicherin Helga Kromp-Kolb meinte letzte Woche sinngemäß in der Ö1-Sendung Radio Kolleg: „Es genügt nicht mehr, selber das Richtige zu tun, sondern man muss auch Druck machen auf jene, die sich noch nicht beteiligen.“

Ich versuche in meinem Leben, wenn möglich auf unnötige Konsumgüter zu verzichten. Ich fahre Bahn und (Elektro)-Rad und immer seltener Auto. Ich vermeide, wenn irgendwie möglich Flugreisen, was mir als ehemalige Globetrotterin sehr schwer fällt. Ich versuche mehr und mehr das Plastik aus meinem Leben zu verbannen. Kleine Schritte, aber doch … . Und weil es eben nicht mehr reicht, nur sein eigenes Leben zu verändern, um die Klimawende hinzukriegen, neige ich auch dazu, auch den Menschen um mich herum davon zu erzählen (wie in diesem Blog-Beitrag). Ich bin optimistisch und will handlungsfähig bleiben und lasse die Argumente: „Einer alleine kann ja nix ändern, das bringt ja nichts, …“, nicht mehr gelten. Alle bedeutenden Revolutionen gingen vom Volk und von Einzelnen aus. In Ried formiert sich gerade ein Verein (TRAFOS), der „Nachhaltig leben im Innviertel“ fördern möchte, indem er vernetzt und Leute zusammenbringt, die Veränderung leben möchten. Die Homepage ist gerade am Werden und orientiert sich an einem fantastischen Projekt, dass zwei engagierte Frauen in Graz gestartet haben: www.nachhaltig-in-graz.at. Und dann sagt noch einer, eine alleine kann nichts verändern!

Meine Praxis als Co-Working Platz zu öffnen ist auch ökologisch sinnvoll. So freue ich mich darauf, dass Barbara Schusterbauer als Kollegin und Psychotherapeutin (in Ausbildung unter Supervision) mit der Fachrichtung Personzentrierte Psychotherapie das psychotherapeutische Angebot in Ried bereichert!

Meine Praxiszeiten schränken sich deshalb ein und sind:

Mo 17.00 -20.00 Uhr

Di 10.00 -13.00 Uhr

Mi 8.00 -13.00 Uhr und 18.00-20.00 Uhr

Fr 8.00 -16.00 Uhr

Ich biete als Kooperationspartnerin des Kinderhilfswerk kostenfreie Therapiestunden für Kinder- und Jugendliche an und als Mitarbeiterin bei PROGES und der Gesellschaft für Psychotherapie kostenfreie Kassenplätze für Erwachsene an. Psychotherapie sollte allen zur Verfügung stehen, die sie brauchen unabhängig von der jeweiligen wirtschaftlichen Situation des Hilfesuchenden/der Hilfesuchenden. (Stichwort: Verteilungsgerechtigkeit). Natürlich hat kostenfreie Therapie Wartezeiten, aber diese werden kürzer, da das Angebot im Vorjahr ausgebaut wurde.

Infos und Kontaktdaten finden Sie auf meiner Homepage!