Im Wald baden – eine Empfehlung zum Verbinden mit der Natur

Auf dem 1er Weg in Spital am Pyhrn …

Was weltweit gerade einen Hype erlebt, kann nicht ganz verkehrt sein: Zu Fuß im Wald spazieren! Das hört sich vergleichsweise banal an, hat es aber in sich und hilft gegen die zunehmenden Gefühle der Verunsicherung und Entfremdung, die mir Menschen in der therapeutischen Praxis beschreiben.

Mia Eidlhuber schreibt im Standard vom 8. Juni 2019 über dieses „weltweite-Slow-Nature-Movement“. In Japan heißt es Shinrin Yoku – das Waldbaden, in China nennt man die Naturtherapie Senlinyú, in Korea Sanlimyok und in Kalifornien nützt das Forest-Bathing, Forest Yoga oder das Tree Hugging, um zur Ruhe zu kommen.

Sich also, statt mit gesenktem Kopf im Konsum unseres digitalen Gerätes zu erschöpfen, aufzumachen, in den Wald, zu gehen, stehen, innehalten, hinsetzen, atmen, staunen, hören, einatmen, dem Atem folgen, riechen, verweilen, lauschen, Gedanken ziehen lassen, und eine heilende Verbindung mit dieser wunderbaren Umgebung herzustellen, kann hier nur wärmstens empfohlen werden.

Sich mit der Natur zu verbinden, hilft bestimmt nicht nur der seelischen Ausgeglichenheit, es unterstützt uns vielleicht auch dabei, unsere klimabelastenden Gewohnheiten zu hinterfragen und abzulegen. Und dann kann es passieren, dass man erkennt, um wie viel leichter es sich lebt, wenn man die eigene Mobilität eingrenzt, Zug fährt (da ziehen auch manchmal Wälder vorbei), Tiere leben lässt und sich vegetarisch ernährt und mit weniger materiellen Dingen sein Auskommen findet.

So viel gewonnene Zeit um einfach nur im Wald herum zu stehen und darin zu baden!

Ins neue Jahr 2019 GEHEN

Es sind schon wieder einige Tage des Jahres ins Land gezogen, schön langsam erwachen zumindest die Kinder und Jugendlichen wieder aus der Winterruhe.

Was ist mit den guten Vorsätzen der Erwachsenen? Das Wetter macht dem Vorhaben, mehr Zeit draußen zu verbringen, derzeit einen Strich durch die Rechnung. Aber, ich würde sagen dranbleiben. Ich glaube, es gibt kaum etwas Nützlicheres für die seelische Ausgeglichenheit als zu gehen. Gehen, alleine, mit Freunden, sich auf einen Spaziergang treffen, reden und gehen, nachdenken und gehen, die Gedanken ziehen lassen und gehen …. gehen, gehen, gehen. Sobald der Schneesturm aufhört.

Ansonsten ist mein persönlicher Vorsatz, mehr von den Dingen zu tun, die mir wichtig sind: Gehen, lesen, spielen, nachdenken, langsamer durch die Welt gehen und den mir möglichen Beitrag zu leisten, den Planeten zu schonen: Ich möchte noch weniger Autofahren, mich allgemein weniger fortbewegen, und wenn dann gehen, auf Flugreisen verzichten, Ressourcen sparen, vor Konsumentscheidungen nachdenken, solidarischer leben, da sein, zuhören, mich dem Gemeinwohl verpflichten, auf eine Gesellschaft hoffen, die Menschlichkeit über Wirtschaftlichkeit stellt und Leistung durch Liebe ersetzt (das schreibt Andrea Maria Dusl in der ersten Falter-Ausgabe dieses Jahres). Ist doch schön! Die Kolumnistin will auch mehr am Meer sitzen. Wer nicht!?