Krisenhilfe rund um die Uhr in OÖ:
0732 2177
oder www.psychotherapie.at/coronavirus
Kinder-Schüler-Elternhotline: 0512 561734 Mo-Fr 14.00-16.00 Uhr – Beratungshotline des Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie
Praxis für systemische Psychotherapie
Therapie. Beratung. Coaching. Supervision.
Krisenhilfe rund um die Uhr in OÖ:
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Das Virus richtet viel aus und an derzeit. Eine wirklich schlimme Sache ist die vermehrt spürbare Einsamkeit. Diese wirkt bei jenen Menschen schlimmer, die vor dem lockdown viele Sozialkontakte gepflegt haben und sich ein buntes Leben gestaltet haben. Wie also damit umgehen? Ich würde sagen, bleiben wir miteinander in Kontakt, das ist doch schon mal was. Hören wir nicht auf, einander anzulächeln – auch mit der Maske geht das irgendwie, mit den Augen, einem freundlichen Nicken, einem hallo, mit Winken. Das macht das Ausweichen und das Vorbeihuschen ein bisschen wett, denn das wirkt distanzierend und – no na, ist es ja auch.
Was noch?
Und was geht noch?
Der Autor Peter Wittkamp, selbst Betroffener von Zwangsstörungen (Grübelzwang, Zwangshandlungen, magisches Denken), erzählt sehr offen über sein Leben mit den Zwängen, seinem Umgang mit denselbigen und was ihm geholfen hat. Ich verrate es gleich vorweg – und es ist einfach zu merken, weil ein Werbespruch eines großen göttlichen Sportkonzerns so ähnlich geht: „Just don’t do it!“
Als ob es so einfach wäre, nicht mehr den Herd zu kontrollieren, ob er denn ja abgedreht ist, oder das übertriebene Händewaschen einfach sein zu lassen. Das Buch ist erfrischend, mal witzig (der Autor verdient sein Leben u. a. mit Gag-Schreiben für’s deutsche Fernsehen), mal tragisch-traurig und auf alle Fälle aufschlussreich für alle Beteiligten: Betroffene von Zwangsstörungen oder OCD – wie es im Englischen heißt (obsessive compulsive disorder) – und deren Mitmenschen.
Falls Sie nicht gerne lesen – tun Sie sich keinen Zwang an (schlechter Scherz) und beginnen Sie doch auf S. 286 am Ende des Buches. Wittkamp gibt 10 geniale OCD Life Hacks, die da sind:
Ein Bild, dass ich als sehr nützlich empfinde, behandelt die Folgen, die entstehen, gibt man einem seiner kleinen Zwänge nach. (Mitzählen!): „Stellen Sie sich vor, Sie haben fünf dreijährige Kleinkinder und einen offenen Eimer blauer Wandfarbe in einem Zimmer. Sie erlauben einem der Kinder ausnahmsweise, vorsichtig ein wenig mit der Farbe zu spielen, verbieten es aber den anderen vier. Dann verlassen Sie das Zimmer und kehren nach einer Stunde zurück. – Ungefähr so, wie der Raum dann aussieht, sieht es in mir aus, wenn ich bei einem Zwang nachlässig werde. Die anderen Zwänge bemerken meine Schwäche sofort und nutzen sie aus. Die Dinge gerate außer Kontrolle. Die Zwänge werden mehr und mehr (S. 282).“
Sie wissen was zu tun ist: Just don’t do it.
Empfehlenswerte Bücher:
Hier ein Artikel, der im Sommer 2020 im dm-Magazin „Active Beauty“ erschienen ist.
nicht nur in Corona-Zeiten, aber besonders auch jetzt, können apps am smartphone unser psychisches Gleichgewicht unterstützen. Empfehlen möchte ich die app der Österreichischen Gesundheitskasse: Momente für mich (im playstore zum kostenlosen download). Hier kann man ein Glückstagebuch mit Foto führen und Infos zu verschiedenen Gesundheitsthemen finden. Es gibt auch eine klassische, analoge Tagebuchversion, für jene, die lieber schreiben. Kostenlos bestellbar unter: momentefuermich@oegk.at.
Weitere Apps zur persönlichen Unterstützung (Anmerkung: ich habe sie selber noch nicht getestet – bin aber dabei – freue mich aber sehr über Rückmeldungen):
ARYA: kostenlos, Depressions- und Angsttest für Klienten/innen Inhalte: Stimmungstagebuch, Stundenplan zum Planen von neuen Aktivitäten für Klienten/innen Theorieinput über Beziehungen, Bewegung, achtsame Kommunikation, Strukturen finden, Kreativität, Entspannung Datenschutz ist (laut Anbieter) gewährleistet.
Keine Panik – Hilfe bei Panikattacken Kosten: € 2,99 einmalig, Inhalte: Panik-App mit Panik/Angst Tagebuch, guter Theorieinput und einige Übungen Datenschutz ist (laut Anbieter) gewährleistet.
DBT 112 (Version 4.2.7) Kostenlos Keine Altersempfehlung (für Jugendliche durchaus geeignet) Inhaltlich ist diese App (wie der Name schon verrät) an die DBT angelehnt. Das Programm ist nicht nur für Borderline Patienten/innen geeignet, sondern ist generell bei Emotionsregulationsstörungen zu empfehlen. Es ist auch für Krisensituationen mit starken Emotionen geeignet. Die Klienten/innen können verschiedene Module (Achtsamkeit, Emotionsregulation, Stresstoleranz (Spannungsmanagement), Validierung von Beziehungen) mit Übungen bearbeiten. Theoretisch gibt’s viel brauchbaren Input (Gefühle werden erklärt etc.). 150 (durchaus brauchbare) Skillsvorschläge. Es kann hier auch ein Krisen-Notfallplan erstellt werden, außerdem gibt es auch eine Tagebuchfunktion (Protokoll). Datenschutz ist (laut Anbieter) gewährleistet.
Dieses Gedicht wurde von der französisch-irischen Schriftstellerin Kathleen O’Meara um 1800 (10 Jahre nach der großen Hungersnot) geschrieben und passt sehr gut für diese, unsere Zeit.
And people stayed home
and read books and listened
and rested and exercised
and made art and played
and learned new ways of being
and stopped
and listened deeper
someone meditated
someone prayed
someone danced
someone met their shadow
and people began to think differently
and people healed
and in the absence of people who lived in ignorant ways,
dangerous, meaningless and heartless,
even the earth began to heal
and when the danger ended
and people found each other
grieved for the dead people
and they made new choices
and dreamed of new visions
and created new ways of life
and healed the earth completely
just as they were healed themselves.
by Kathleen O’Meara (1839–1888)
Telefonische Beratung ist in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen und des social distancing hilfreich und wichtig! Scheuen Sie sich nicht Kontakt aufzunehmen.
Ab Dienstag, den 24.3.2020 soll auch über die Telefonnummer 142 (Telefonseelsorge) Psychotherapeutische Hilfe zur Problembewältigung in der aktuellen Situation in Kooperation mit dem oberösterreichischen Landesverband für Psychotherapie zur Verfügung stehen.
Psychiatrische Soforthilfe: 01 313 30 – rund um die Uhr!
Von Gewalt betroffene Frauen: 0800 222 555 – rund um die Uhr! Onlineberatung täglich von 15.00-22.00 Uhr unter Haltdergewalt.at.
Rat auf Draht: 147 – rund um die Uhr für Kinder und Jugendliche