„Für mich soll es Neurosen regnen“, oder: … „einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehen!“

30.10.2019 – Buchpremiere mit Peter Wittkamp

Der Autor Peter Wittkamp, selbst Betroffener von Zwangsstörungen (Grübelzwang, Zwangshandlungen, magisches Denken), erzählt sehr offen über sein Leben mit den Zwängen, seinem Umgang mit denselbigen und was ihm geholfen hat. Ich verrate es gleich vorweg – und es ist einfach zu merken, weil ein Werbespruch eines großen göttlichen Sportkonzerns so ähnlich geht: „Just don’t do it!“

Als ob es so einfach wäre, nicht mehr den Herd zu kontrollieren, ob er denn ja abgedreht ist, oder das übertriebene Händewaschen einfach sein zu lassen. Das Buch ist erfrischend, mal witzig (der Autor verdient sein Leben u. a. mit Gag-Schreiben für’s deutsche Fernsehen), mal tragisch-traurig und auf alle Fälle aufschlussreich für alle Beteiligten: Betroffene von Zwangsstörungen oder OCD – wie es im Englischen heißt (obsessive compulsive disorder) – und deren Mitmenschen.

Falls Sie nicht gerne lesen – tun Sie sich keinen Zwang an (schlechter Scherz) und beginnen Sie doch auf S. 286 am Ende des Buches. Wittkamp gibt 10 geniale OCD Life Hacks, die da sind:

  1. Sprechen Sie laut aus, was der Zwang von Ihnen will. Es hilft, zu erkennen, wie sinnlos und übertrieben der Zwang ist. z. b. Ich kann erst Feierabend machen, wenn ich die Haustür fünf Mal und den Herd sieben Mal kontrolliert habe. Dabei darf ich nicht an den Tod oder etwas Trauriges denken, sonst beginnt der Kontrollgang von vorne. – Denn, wie der Autor schreibt: „Im Kopf führen diese Gedanken relativ ungestört ein Eigenleben. Genau das sollte man unterbinden. „Der Gedanke muss an die frische Luft“, würde Hape Kerkeling sagen.“ (S. 287)
  2. Sprechen Sie den kompletten Zwang mit allen Befürchtungen aus. z. B. Der Zwang möchte, dass ich die Kleidung nicht anziehe, die ich beim letzten Besuch in der Ambulanz anhatte. Der Arzt war nämlich dunkelhäutig. Möglicherweise hat er mich mit HIV infiziert. Diese Krankheit kommt ja aus Afrika. So könnte es tatsächlich sein. Verrückt, was der Zwang Ihnen so alles einredet!
  3. Machen Sie ruhig auch mal Scherze über Ihren Zwang. Auch das kann helfen, den Zwängen ein bisschen die Kraft zu nehmen.
  4. Erinnern Sie sich daran, wie oft nichts passiert ist. Der Zwang ist eine Drama Queen, die man keinesfalls immer ernst nehmen soll.
  5. Zählen Sie mit. Notieren Sie (z. b. am Handy), wie oft pro Tag Sie Ihren Zwängen nachgeben. So lässt sich statistisch gut beobachten, wie es um die eigene Psyche steht.
  6. Verschieben Sie den Zwang: Merken Sie, dass Sie gerne Ihrem Zwang nachgeben würden, verschieben Sie ihn für 10 Minuten, eine Stunde, morgen, das soll bei leichten Zwängen möglich sein.
  7. Packen Sie den Zwang bei der Wurzel: Statt: Wie könnte ich meine Hände seltener waschen, Lieber so: Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn da noch ein paar Baktierien auf meinen Händen sind?
  8. Bleiben Sie nicht allein! Nicht einigeln, das liebt der Zwang.
  9. Reden Sie mit anderen Zwangskranken/über Ihre Zwangsgedanken …
  10. Es ist nur ein Kobold in Ihrem Kopf, der Ihnen das alles nur einflüstert. Es sind seine Gedanken, nicht Ihre! „Es ist zwar ärgerlich, dass ich sein Vermieter bin und ihn, trotz dringenden Eigenbedarfs, nicht aus seiner Wohnung da oben schmeißen kann – auch wenn der kleine Troll noch nie seine Miete bezahlt hat. Aber mir auch noch anhören, was er den ganzen Tag da oben vor sich hin plappert, das muss nun wirklich nicht sein.“
  11. Der 11. hack kommt von mir: Suchen sie einen Therapeuten/eine Therapeutin auf, wenn sie merken, dass Sie Handlungen vollbringen MÜSSEN, die Ihnen Ihren Alltag erschweren oder sogar boykottieren. Zwänge sind wahre Zeiträuber und machen den normalen Alltag sehr anstrengend. Zwänge chronifizieren eher. Von selber werden sie nicht weniger. Ein früher Behandlungsstart ist wesentlich. Zwänge treten oft schon bei jungen Menschen während der Pubertät auf. Oft braucht es auch psychiatrische Hilfe, ambulant oder stationär und Medikamente.

Ein Bild, dass ich als sehr nützlich empfinde, behandelt die Folgen, die entstehen, gibt man einem seiner kleinen Zwänge nach. (Mitzählen!): „Stellen Sie sich vor, Sie haben fünf dreijährige Kleinkinder und einen offenen Eimer blauer Wandfarbe in einem Zimmer. Sie erlauben einem der Kinder ausnahmsweise, vorsichtig ein wenig mit der Farbe zu spielen, verbieten es aber den anderen vier. Dann verlassen Sie das Zimmer und kehren nach einer Stunde zurück. – Ungefähr so, wie der Raum dann aussieht, sieht es in mir aus, wenn ich bei einem Zwang nachlässig werde. Die anderen Zwänge bemerken meine Schwäche sofort und nutzen sie aus. Die Dinge gerate außer Kontrolle. Die Zwänge werden mehr und mehr (S. 282).“

Sie wissen was zu tun ist: Just don’t do it.

Empfehlenswerte Bücher:

  • Zwanghaft – Wenn obsessive Gedanken unseren Alltag bestimmen – David Adam – dtv 2016 (gut recherchiertes Buch eines Betroffenen)
  • Der Kobold im Kopf: Die Zähmung der Zwangsgedanken – Lee Bear – Hogrefe 2010 (Ein amerkikanischer Psychologe berichtet von seiner Arbeit mit Zwangskranken.)
  • Wenn Zwänge das Leben einengen: Der Klassiker für Betroffene – Zwangsgedanken und Zwangshandlungen – Nicolas Hoffmann, Birgit Hoffmann, Springer 2017 (guter Überblick und Anleitung zur Selbsthilfe)
  • Ich tick nicht richtig: Mein Leben mit Zwängen, Ängsten und Macken – Geschichten aus meinem Neurosengarten – Hanka Rackwitz, Petra Cnyrim – mvg 2016 (humorvoller Bericht zum Thema)

Apps zur Unterstützung…

9 apps that help make the world a better place | From the Grapevine

nicht nur in Corona-Zeiten, aber besonders auch jetzt, können apps am smartphone unser psychisches Gleichgewicht unterstützen. Empfehlen möchte ich die app der Österreichischen Gesundheitskasse: Momente für mich (im playstore zum kostenlosen download). Hier kann man ein Glückstagebuch mit Foto führen und Infos zu verschiedenen Gesundheitsthemen finden. Es gibt auch eine klassische, analoge Tagebuchversion, für jene, die lieber schreiben. Kostenlos bestellbar unter: momentefuermich@oegk.at.

Weitere Apps zur persönlichen Unterstützung (Anmerkung: ich habe sie selber noch nicht getestet – bin aber dabei – freue mich aber sehr über Rückmeldungen):

ARYA: kostenlos, Depressions- und Angsttest für Klienten/innen Inhalte: Stimmungstagebuch, Stundenplan zum Planen von neuen Aktivitäten für Klienten/innen Theorieinput über Beziehungen, Bewegung, achtsame Kommunikation, Strukturen finden, Kreativität, Entspannung Datenschutz ist (laut Anbieter) gewährleistet.

Keine Panik – Hilfe bei Panikattacken Kosten: € 2,99 einmalig, Inhalte: Panik-App mit Panik/Angst Tagebuch, guter Theorieinput und einige Übungen Datenschutz ist (laut Anbieter) gewährleistet.

DBT 112 (Version 4.2.7) Kostenlos Keine Altersempfehlung (für Jugendliche durchaus geeignet) Inhaltlich ist diese App (wie der Name schon verrät) an die DBT angelehnt. Das Programm ist nicht nur für Borderline Patienten/innen geeignet, sondern ist generell bei Emotionsregulationsstörungen zu empfehlen. Es ist auch für Krisensituationen mit starken Emotionen geeignet. Die Klienten/innen können verschiedene Module (Achtsamkeit, Emotionsregulation, Stresstoleranz (Spannungsmanagement), Validierung von Beziehungen) mit Übungen bearbeiten. Theoretisch gibt’s viel brauchbaren Input (Gefühle werden erklärt etc.). 150 (durchaus brauchbare) Skillsvorschläge. Es kann hier auch ein Krisen-Notfallplan erstellt werden, außerdem gibt es auch eine Tagebuchfunktion (Protokoll). Datenschutz ist (laut Anbieter) gewährleistet.

And people stayed home

Irisches Landhaus | d-pixx.de Forum

Dieses Gedicht wurde von der französisch-irischen Schriftstellerin Kathleen O’Meara um 1800 (10 Jahre nach der großen Hungersnot) geschrieben und passt sehr gut für diese, unsere Zeit.

And people stayed home 

and read books and listened 

and rested and exercised 

and made art and played 

and learned new ways of being 

and stopped 

and listened deeper 

someone meditated 

someone prayed 

someone danced 

someone met their shadow 

and people began to think differently 

and people healed 

and in the absence of people who lived in ignorant ways, 

dangerous, meaningless and heartless, 

even the earth began to heal 

and when the danger ended 

and people found each other 

grieved for the dead people 

and they made new choices 

and dreamed of new visions 

and created new ways of life 

and healed the earth completely 

just as they were healed themselves.

by Kathleen O’Meara (1839–1888) 

Notrufnummern: Anrufen und helfen lassen

Telefonische Beratung ist in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen und des social distancing hilfreich und wichtig! Scheuen Sie sich nicht Kontakt aufzunehmen.

Ab Dienstag, den 24.3.2020 soll auch über die Telefonnummer 142  (Telefonseelsorge) Psychotherapeutische Hilfe zur Problembewältigung in der aktuellen Situation in Kooperation mit dem oberösterreichischen Landesverband für Psychotherapie zur Verfügung stehen.

Psychiatrische Soforthilfe: 01 313 30 – rund um die Uhr!
Von Gewalt betroffene Frauen: 0800 222 555 – rund um die Uhr! Onlineberatung täglich von 15.00-22.00 Uhr unter Haltdergewalt.at.
Rat auf Draht: 147 – rund um die Uhr für Kinder und Jugendliche

Ab sofort: Psychotherapie über Skype und Telefon

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Da leider nicht absehbar ist, wie lange die momentanen Einschränkungen noch gelten werden, haben wir PsychotherapeutInnen unseren Betrieb auf telefonische Beratung und Psychotherapie umgestellt. Dies gilt bis auf Weiteres für die laufenden Therapien meiner KlientInnen, aber auch für neue Anfragen.

So einfach ist diese Zeit nicht zu stemmen, wenn zwischenmenschliche Begegnungen eingeschränkt sind, die Enge in Partnerschaft und Familie Konflikte aufbrechen lässt, wenn die gewohnte Beschäftigung und die Bestätigung über die Arbeit wegfällt und existentielle Sorgen zu nagen beginnen.

Zögern Sie nicht Kontakt aufzunehmen, wenn Sie sich psychisch schlecht fühlen. Die telefonische Therapie wird genauso wie die bisherige Therapie über die Sozialversicherungsträger mit den üblichen Tarifen bezuschusst.

Hier sitze ich, wenn ich mit Ihnen spreche und Ihnen zuhöre.

Unser verändertes Leben ….

Blumengrüße aus meiner Praxis

 

Die Corona-Krise hat uns alle im Griff. Spätestens heute ist jedem Bürger und jeder Bürgerin klargeworden, dass die Lage als ernst einzustufen ist.
Als Psychotherapeutin bin ich Mitarbeiterin des Gesundheitswesens. Dennoch biete ich bis auf Weiteres keine Therapien mit persönlichem Kontakt an. Ich habe meine Praxis seit Donnerstag letzter Woche geschlossen und stehe ausschließlich für telefonische Gespräche/Skype zur Verfügung. Die Klienten und Klientinnen meiner Praxis dürfen selbstverständlich ihren Therapietermin telefonisch wahrnehmen, oder einen neuen Termin vereinbaren. Genauso ist eine Absage möglich, ohne dass für Sie Stornogebühren entstehen. Inzwischen hat auch das Gesundheitsministerium in Absprache der Sozialpartner entschieden, dass diese telefonischen Beratungen wie gewöhnlich im Wahlarztsystem bezuschusst werden, bzw. wenn Sie Therapie auf Krankenschein erhalten, diese telefonischen Kontakte genau wie bisher übernommen werden.
Es ist erst der Beginn dieser Zeit in der wir uns unfreiwillig zurückziehen müssen. Familien und Paare verbringen mehr Zeit miteinander, was auch Reibungen bedingen kann. Der Austausch mit dem Außen ist nur über Medien möglich, gewohnte Zerstreuung fehlt. Versuchen wir aber auch die entlastenden Aspekte mitzudenken: Entschleunigung, vielleicht Entspannung, vielleicht plötzlich unstrukturierte Zeit, die unserer Psyche sehr gut tun kann.
Natürlich gibt es auch viele Sorgengedanken. Existentielle Sorgen, Sorgen um liebe Menschen, die mehr oder weniger weit entfernt leben und die wir nicht besuchen können. Wir können telefonieren, skypen oder wieder beginnen Briefe zu schreiben. Wir sollten uns nicht der Katastrophenberichterstattung unseriöser Medien hingeben. Hören Sie ORF Radio oder sehen Sie hin und wieder Zeit im Bild, das reicht. Der ORF zeigt in diesen Zeiten, dass er ein wichtiges Qualitätsmedium ist. 
Leben wir Tag für Tag bestmöglich und zerstreuen wir uns indoor. Diese Zeit ist endlich und wir tragen alle viel zur Entspannung der Lage bei, wenn wir uns daran halten.

„Versäume nicht dein Leben!“

Aufruf zum Leben von Anselm Grün.

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Der Benediktinerpater Anselm Grün füllt an einem verregneten Samstagabend den Rieder Stadtsaal spielend. Es ist schön seinem luftigen Vortrag zu folgen, den der 75ig-Jährige manuskriptfrei und unbeschwert hält. Der Inhalt ist auch für konfessionslose Menschen sehr brauchbar. Pater Grün spricht von verschiedenen Gründen, warum Menschen ihr Leben nicht wirklich leben.

Manche Menschen bleiben Zuschauer ihres Lebens und versäumen es, selbst zum Mitspieler zu werden. Mit der Haltung „Ich passe!“ – wie im Kartenspiel, lassen sie ihr Leben an sich vorbeiziehen und verpassen es dabei. Mitspielen heißt das Leben wagen, Misserfolge zu riskieren, auch gelegentlich zu scheitern, dafür aber lebendig zu bleiben. Auch in der Psychotherapie treffe ich auf Menschen, die Zuschauer sein möchten. Fachlich spricht man von unterschiedlichen Klientenmotivationen (nach dem amerikanischen Therapeuten Steve de Shazer). So gibt es den Typen des Besuchers oder des Klägers. Beide erreichen wenig persönliche Bereicherung durch eine Therapie. Der Besuchertyp ist der Beobachter des Lebens, den Grün beschreibt. Um etwas zu verändern, müssen wir Akteure unseres Lebens werden.

Um zu leben braucht es Sinn, wie der jüdische Psychiater und Psychotherapeut Viktor Frankl postulierte. Sinn entsteht durch schöpferische Werte, wie z. B. etwas selbst zu gestalten, kreativ zu sein, handwerklich beispielsweise zu töpfern, zu häkeln usw. Sinn kann auch durch Erlebnisse, z. B. ein Frühstück mit Freundinnen oder eine schöne Wanderung und durch Einstellungswerte entstehen. Letzteres meint die eigene Reaktion auf Ereignisse. Meine Einstellung bedingt, wie ich mit einem Misserfolg oder einem Schicksalsschlag umgehe. Ich wähle zwischen Bitterkeit oder Hingabe, Opferhaltung oder Lösungstäterschaft.

Spiritualität und Glaube kann eine Lebenshilfe sein, soll aber nicht der Lebensflucht dienen, wie Pater Anselm Grün meint. 

Aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Begleitung von Menschen in allen Lebenslagen weiß er, dass v. a. in der Lebensmitte bei vielen Menschen das Gefühl auftaucht: „Ich habe etwas versäumt“, „Ich habe nicht wirklich gelebt“, oder „Ich habe die Liebe versäumt“.  Er meint, hier ist Verwandlung, nicht Veränderung gefragt. Ich finde die Differenzierung dieser Begriffe interessant. Grün meint, bei der Veränderung müsste der Mensch ein anderer werden. Bei der Verwandlung hingegen, geht es um die Anerkennung des „So-Seins“ wie beispielsweise die Liebe versäumt zu haben und anschließend darum, mehr der oder die zu werden, die wir sind. Er zitiert C. G. Jung, der sagte: „Alles Lebendige muss sich wandeln.“

Der Alterungsprozess oder das nahende Lebensende kann ebenso eine gute Gelegenheit sein, sich mit dem Versäumten und dem Ungelebten auszusöhnen und das verbleibende, jetzige Leben bewusst zu leben. Grün empfiehlt eine Haltung des Hinnehmens. Als Christ glaubt er, dass Gott im Nachhinein das Geschehene in Segen verwandeln kann. In der Rückschau ist ein „Sein-Lassen“ hilfreicher als eine Bewertung, sagt er. Besonders gefällt mir Folgendes: Ein Teil dieser Haltung sollte auch getragen sein von Dankbarkeit. Hier zitiere ich einen weiteren wichtigen christlichen Wegbereiter unserer Zeit, Pater David Steindl-Rast: „Nicht das Glück ist die Quelle der Lebensfreude, sondern die Haltung der tiefen Dankbarkeit.“

Ich verlasse den Vortrag beseelt und erlebe in mir eine Verschmelzung, fast eine Harmonie zwischen christlichem Denken, buddhistischer Haltung und psychotherapeutischem Wissen.